Rasen sanden – so gelingt's
Das Sanden des Rasens, auch als Besanden oder Absanden bezeichnet, ist eine Maßnahme der Rasenpflege, bei welcher feiner Sand auf die Rasenfläche verteilt wird. Meist wird der Rasen hierzu auch vertikutiert. Dadurch wird der Boden aufgelockert, die Wasserdurchlässigkeit verbessert und die Bodendurchlüftung erhöht. Vor allem bei lehmigem Boden ist Sand ein wichtiges Mittel gegen diverse Schwierigkeiten. Damit Sie ohne Probleme beste Ergebnisse erzielen, finden Sie im Folgenden alles rund um das Thema Rasen sanden.
Können lehmige und nasse Böden ein Problem sein?
Lehmiger Boden unter Rasen bedeutet eine schlechte Wasserdrainage, eingeschränkte Belüftung und erschwerte Nährstoffaufnahme. Die dichte Struktur des Lehms kann zu Staunässe und Wurzelfäule führen, was das Wachstum der Grasnarbe beeinträchtigt.
Um diese Probleme zu lösen, ist es empfehlenswert, den Boden zu verbessern. Hier kommt das Rasen sanden ins Spiel: Das Einbringen von Sand ist eine einfache Möglichkeit, Rasen mit schwierigen Böden zu pflegen.
Was bringt es, den Rasen zu sanden?
Beim Sanden des Rasens wird eine dünne Schicht feiner Sand auf der Rasenfläche verteilt. Das Sanden des Rasens ist von großer Bedeutung, um den Boden durchlässiger zu machen und das Wachstum der Gräser zu verbessern. Es ermöglicht Ihnen einen perfekten, grünen Rasen. Denn durch die erhöhte Wasserdurchlässigkeit und eine optimale Bodendurchlüftung des Rasens wird Staunässe vermieden und schwere, dichte Böden werden aufgelockert. Dadurch kann sich der Rasen besser mit Nährstoffen aus dem Boden versorgen und Krankheiten vorbeugen. Das Ergebnis: ein gesunder, saftig grüner Rasen.
Warum Sie Ihren Rasen sanden sollten? Hier sind die Vorteile auf einen Blick:
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Bodenauflockerung
- Bessere Drainage und Wasserdurchlässigkeit
- Reduzierte Staunässe
- Optimale Bodendurchlüftung
- Erhöhte Nährstoffaufnahme
- Gefördertes Wurzelwachstum
- Präventivmaßnahme gegen Rasenkrankheiten
- Ausgleich von Unebenheiten
- Hilft gegen Moos und Unkraut
- Erhöhte Belastbarkeit
In einem Rutsch: Unebenheiten in der Grasnarbe beseitigen
Ist die Grasnarbe – d. h. die oberste Schicht des Bodens, die die Graswurzeln beinhaltet – uneben, kann dies wunderbar beim Sanden des Rasens behoben werden. Hierfür wird in Kuhlen einfach ein wenig mehr Sand-Erde-Gemisch aufgetragen, und in Höhen ein bisschen weniger.
Wichtig: Auch an besonders tiefen Stellen darf nicht zu viel Rasensand auf einmal aufgetragen werden. Sonst erhält das darunterliegende Gras nicht mehr genügend Licht und Luft. Es kann also notwendig sein, das Sanden mehrfach mit kleineren Mengen zu wiederholen, bis die Grasnarbe ganz gleichmäßig ist.
Kann man gleichzeitig mit dem Sanden auch düngen und nachsäen?
Beim Rasensanden kann man problemlos Dünger beimischen, da Sand und Dünger miteinander nicht chemisch reagieren. Dünger versorgt den Rasen zuverlässig mit essentiellen Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium zu, die für ein gesundes Wachstum und eine intensive Grünfärbung erforderlich sind. Somit ist das Sanden des Rasens eine gute Gelegenheit, gleich auch Dünger in den Rasen einzuarbeiten.
Beim Rasensanden gleichzeitig nachzusäen ist jedoch nicht unbedingt sinnvoll: Auch wenn eine Stelle vor dem Sanden ein wenig kahl aussah, regen das Vertikutieren und die bessere Nährstoffversorgung durch Sand und evtl. Dünger bereits eine bessere Wurzelverzweigung und besseres Wachstum des Grases an. Wird dann übermäßig nachgesät, können die Halme schnell zu wenig Platz bekommen oder erkranken.
Wann sollte ich meinen Rasen sanden?
Rasen sanden ist besonders bei lehmigen Böden sinnvoll, da diese dadurch lockerer werden und der Rasen vitaler nachwachsen kann. Es wird empfohlen, das Sanden jedes Frühjahr nach dem Vertikutieren durchzuführen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Dabei kann der Zustand des Rasens aufzeigen, ob es gerade notwendig ist, ihn zu sanden.
Wenn der Rasen trotz ausreichender Düngung regelmäßig mit Rasenfilz, Unkraut oder Moos zu kämpfen hat oder braune und kahle Stellen aufweist, kann dies auf einen verdichteten Boden hinweisen. In solchen Fällen hilft das Sanden des Rasens immens.
Es ist allerdings wichtig zu beachten, dass Rasen sanden keine sofortigen Wunder bewirkt. Die Ergebnisse werden erst nach einigen Jahren sichtbar, wenn die Maßnahme konsequent jedes Frühjahr durchgeführt wird. Insbesondere bei lehmigen Böden ist das Sanden jedoch eine effiziente Methode, um den Rasen zu verbessern.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Rasen sanden
Eine lockere Bodenstruktur und saftig grüner Rasen? So klappt´s in nur drei Schritten:
1. Rasen vorbereiten
- Düngen Sie den Rasen etwa zwei Wochen vor dem Sanden, um ihn optimal mit Nährstoffen zu versorgen.
- Mähen Sie den Rasen auf eine Höhe von etwa 3 Zentimetern.
- Für ein effektiveres Ergebnis empfiehlt es sich, den Rasen vor dem Sanden zu vertikutieren, um Moos, Rasenfilz und Unkraut zu entfernen.
2. Sand auftragen
- Streuen oder kippen Sie den feinen Sand gleichmäßig auf die Rasenfläche.
- Verteilen Sie den Sand mit dem Rücken eines Rechens, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten.
3. Rasen bewässern
- Nach dem Auftragen des Sands sollten Sie den Rasen gründlich bewässern, damit der Sand in den Boden einsickert.
Der richtige Rasensand – Art und Menge
Die Körnung des Rasensands ist entscheidend. Bei der Wahl des Sands empfiehlt es sich, kalkfreien Quarzsand mit einer Körnung von 0,5 mm bis 1,5 mm zu verwenden. Dieser Sand arbeitet sich schneller in den Boden ein und lockert ihn ausreichend auf. Beachtet werden muss, dass der Sand gewaschen ist und keine Schluff- und Tonteilchen oder organische Bestandteile aufweist. Auch regulärer Spielsand kann im Notfall verwendet werden, sollte dann jedoch nicht zu feinkörnig sein.
Die richtige Menge an Sand für Ihren Rasen hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Dazu zählen beispielsweise:
- Die Art des Bodens
- Ausmaß von Moos und Unkraut
- Grad der Bodenverdichtung
Als Faustregel gilt, dass etwa zehn Liter Sand pro Quadratmeter verwendet werden können, was einer etwa einen Zentimeter dicken Schicht entspricht. Für eine Fläche von 100 Quadratmetern würde dies ca. einen Kubikmeter Sand erfordern. Es ist jedoch ratsam, die Menge entsprechend anzupassen und gegebenenfalls die Maßnahme zu wiederholen, um die individuell richtige Menge zu ermitteln.
Aber Achtung: Auch sehr lehmige Böden sollten nicht unter dem Sand begraben werden. Ist das Gras auf 3 cm Höhe geschnitten, reichen 2 cm Sand vollkommen aus.
Topdressing: Eine Notwendigkeit?
Das sogenannte Topdressing – eine Mischung aus Quarzsand, Rasensamen, organischem Material wie Kompost oder Torf und Rasendünger – wird hauptsächlich auf Golfplätzen angewandt. Im heimischen Garten ist Topdressing in der Regel nicht notwendig.
Wenn Sie jedoch nach dem Vertikutieren kahle Stellen im Rasen haben und diese nachsäen möchten, ist es ratsam, nach der Aussaat ein bis zwei Wochen lang mit dem Besanden zu warten, um die frischen Samen vor Austrocknung zu schützen. Vor der Rasenaussaat empfiehlt sich zudem die Vorbereitung mit einem
Planierhobel. Beachten Sie jedoch, dass Topdressing im Sinne von Sanden und Rasensamen lediglich auf Golfplätzen oder in Fußballstadien zur regelmäßigen Rasenpflege gehört, da diese Flächen extrem beansprucht werden.